Ist die Selbsttötung ein Ausweg?
Artikel über Sterbehilfe, Selbsttötung, Lebensaufgabe und Karma.
Es macht mich immer wieder traurig, wenn ich erfahre, dass Menschen ihr Leiden nicht mehr aushalten und freiwillig aus dem Leben scheiden, auch mit Hilfe von Sterbehilfeorganisationen wie EXIT.
Ich kann jeden Menschen verstehen, dass er durch eine schwere Krankheit oder ein so genannt psychisches Leiden an seine Grenzen kommt und das Leben für ihn so nicht mehr lebenswert ist. Und es in der Freiheit jedes Menschen, den Weg zu wählen, der für ihn stimmig ist.
Was mich dabei jeweils sehr betrübt, ist das Wissen darum, dass man mit einem frei gewählten Tod dem physischen Leben zwar ein Ende setzt, aber nicht dem Leiden. Mit dem frühzeitigen Ende greift man in sein Schicksal ein, indem man das was durch das Leiden und das Sterben erfahren und entstehen kann, abbricht. Es kann sein, dass die sich gesetzte Lebensaufgabe so noch nicht bewältigt ist – denn Krankheiten und ihre Austragung bergen viele heilende Geheimnisse in sich; seien es Erkenntnisse, Läuterungserfahrungen und schlussendlich auch die gesuchte Weiterentwicklung im seelisch-geistigen. Und dieser Aufgabe kann man nicht entgehen. Das wird im Nachtodlichen und auch im nächsten Leben wieder ein Thema sein – so lange, bis man das Thema überwunden hat. Und es ist halt schon so, dass das eigene (Tages-)Bewusstsein niemals den Überblick über Sinn und Zweck unseres Daseins hat, wie die Geistige Welt und unser Höheres Selbst. Mangelndes Vertrauen in diese Ebenen des Daseins, oder eine zu starke Anbindung an die Materie, führt oftmals dazu, dass man meint, am Leben zu verzweifeln und in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Dann kann auch Leiden als sinnlos empfunden werden. Und es ist schlussendlich auch eine gesellschaftliche Frage, wie man mit schwerstkranken Menschen umgeht und welches Leben lebenswert ist und welches nicht. Da gibt es noch viel zu tun.