Spiritualität leben im Hier und Jetzt

Gedanken und Erfahrungen einer Grenzgängerin

Und die Erde wird zur Sonne – Worte der Kraft zur heiligen Woche

Die Verwandlung der Erde vom alten zum neuen Jerusalem oder wie der Christus in die untergehende, ersterbende Welt und in die Menschenherzen die neue Sonne, das neue Jerusalem hineinträgt. Das neue Jerusalem ist die zukünftige Erde, in der die Liebe als neues Element der Erde vollständig erblüht sein wird. So wie die Götter bereits jetzt von der Erde als «Kosmos der Liebe» sprechen und die Menschen «Kinder der Liebe» genannt werden.

Die nachfolgenden Worte der Kraft sollen euch auf eurem individuellen Weg durch diese heiligen Tage stärkend begleiten. Sie werden täglich in diesem Blogbeitrag ergänzt.

Palmsonntag - Rote Rosen

«Und sie streuten rote Rosenblätter auf den Weg, den Christus beim Einzug in das alte Jerusalem nahm». Das Jerusalem, in das Jesus Christus an Palmsonntag einzieht steht sinnbildlich für die physische Welt und für den Menschen in seiner irdischen Verkörperung. Christus, der höchste Sonnengeist ist Mensch geworden, um das einzige Göttermysterium, das in der Gegenwart der Menschen auf Erden geschehen soll, zu vollziehen. In meiner Palmsonntags-Imagination sind die Rosenblätter streuenden Menschen diejenigen Menschen, die den Christus in Jesus wahrhaftig erkennen und deren Herzen bereit sind, die Sonne in sich aufzunehmen. Es ist diejenige Sonne, die beständig, treu und allgegenwärtig ist und zum todüberwindenen Leben führt.

Rote Rosen stehen symbolisch für die geläuterten Triebe und Leidenschaften, für das reine Blut, welches Träger der Christus-Herzenssonnenkraft ist.

Karmontag - Sonnenhafte Willensfrucht

Welcher Geist durchzieht deinen Tempel? Eine neue Welt will entstehen im Sinne von «dein Wille geschehe …».

Das lichtvolle und von der geistigen Welt vorgesehene Neue kann nur durch die Menschenherzen in die Welt kommen: in der herzentrierten, also gelassenen, geduldigen und vertrauensvollen Schicksalserfüllung, auch wenn der Weg in die Zukunft aufgrund der herrschenden Dunkelheit oftmals einsam und kaum sichtbar ist. 

Ein derart übender Mensch ist immer segensreich begleitet und es kann geschehen, dass er zusehends die sanfte Herzensstimme des Christus in sich vernehmen kann, denn sein Herz beginnt Gedanken zu haben. Durch diese tief bewegende Erfahrung des Göttlichen, beginnt der Glaube an das Schöne, Gute und Wahre in seinem Tempel als neue Herzenskraft sesshaft zu werden und sein Ego (niederes Selbst) verliert gleichzeitig an Kraft.

Dies ist die sonnenhafte Willens-Frucht des Jesus Christus am Karmontag, die nun zur Blüte kommen möchte.

Kardienstag - Der Wille zum Guten

Der Mut und die Liebe sind beides Kräfte, die keimhaft in den Herzen vorhanden sind und vom geistig strebenden Menschen stetig entwickelt werden müssen. Der Liebe geht der Mut voraus, so wie Michael dem Christus vorangeht. Und so benötigt man heutzutage Mut um die allgegenwärtigen Spaltungen (in und um sich) aus(-halten) zu können. Wer den goldenen Pfad geht und dadurch die Welten in seinem Herzen verbindet benötigt jeden erdenklichen Mut, denn dies bedeutet, den verschiedenen Widersacherkräfte-Wirkungen (dem Bösen) im innen und im aussen stand halten zu können; er benötigt sogar den Mut zur Gelassenheit, das wäre dann der Gleichmut.

Auch die irdischen Kämpfe, die zuerst im geistigen Raum stattfinden, können schlussendlich nur durch die sich entwickelnden Menschenherzen, durch die in ihnen wachsenden Mut- und Liebeskräfte siegreich ausgefochten werden. Das Credo ich will Lieben soll sich zu einer göttlichen und heilenden Kraft auf der Erde entwickeln

Der zunehmenden Spaltung begegnen die Krieger des Lichts, indem sie mitten drin, also zunehmend in ihren Herzen ihre Verankerung finden. Sie können geistesgegenwärtig der Welt mit ihren Nöten und Untiefen begegnen und gleichzeitig behalten sie den göttlichen Ursprung der allem Zugrunde liegt, im Auge. Sie wirken dadurch tiefgreifend heilend und verwandelnd. 

Auch Jesus Christus hat gekämpft – insbesondere in der heiligen Woche. Am Kardienstag ergriff der Hass der Widersacherkräfte gegen den sich offenbarenden Sonnengeist die Pharisäer, die Hohepriester und deren Gefolgschaft und sie erzeugten Furcht in deren Herzen. Jesus Christus parierte geistesgegenwärtig jeden trügerischen Angriff, ja er versuchte ihren umnebelten Geist und ihre klammen Herzen zu erreichen. Er wendete sich ihnen bewusst zu und benutze das Schwert des Wortes, indem er in Gleichnissen zu ihnen sprach, damit man ihn hätte erkennen können. Dies wäre die Gelegenheit der Anwesenden gewesen durch den Nebel, die Brücke über den Abgrund der Menschheitsspaltung zu erkennen und sich zu befreien. 

Es war erschütternd, was Jesus Christus an diesem Tag erleben musste – den Kampf und die in im erlebte Zukunftsschau in das Schicksal seiner Kinder der Liebe, also den Weg den sie nehmen müssen, der sie durch die Erfahrung der Dunkelheit der Untiefen führen wird. In die Apokalypse, also in die Transformation der Erde und der Menschheit, hat er anschliessend seine Schüler eingeweiht. Dem neuen Kämpfen was es zum Bestehen derselben benötigt, hat er durch seinen Geisteskampf am Kardienstag die Sonnenkraft hinzugefügt.  

Aber weshalb hat er sich nicht bereits zu dem Zeitpunkt in all seiner Kraft offenbart? Es war ein erster Schritt, doch muss jeder Mensch diese Kräfte in sich entwickeln, durch Eigenaktivität und Selbsterkenntnis.

Es ist eine konsequente und freilassende Liebe zu der ganzen Schöpfung in allen Facetten ihres Seins, auch wenn dies tiefste Erfahrungen der Finsternis bedeutet. Der Blick der geistigen Welt aus der Liebe zu jedem Menschen wird immer voller Güte und Verständnis sein.

Und so ist es auch heute, wo die Spaltung der Menschheit einen erneuten Schub bekommt wie auch der Hass, auf den in jedem Herzen vorhanden Keim der göttlichen Sonnenkraft – denn die Herzen wollen sich jetzt entwickeln. Doch eines ist gewiss: Jesus Christus streckt immer die Hand aus, man muss aber auch mutig genug sein, um sie ergreifen zu können. Einzig durch diese Willenstat und das ist wesentlich, kann das eigene Herz sonnenhaft werden

Karmittwoch - Heilung und Heiligung aus der verbindenden Kraft des Herzens

Es gibt viele Definitionen von Gesundheit, ich beziehe mich hier auf diejenige, die «Gesundheit als ein harmonisches inneres Gleichgewicht von Geist, Seele und physischer Leib (Materie) zueinander» bezeichnet. Das bedeutet, dass der Mensch in sich ruhend, also in seines Wesens-Zentrum, in seinem Herzen verankert ist. Es verbindet als fühlendes Organ das Oben mit dem Unten, es schafft aus dieser Mitte eine Geistesgegenwart. Durch das Herz wird sich der Mensch als seiner selbst bewusst – dies drückt sich beispielsweise auch dadurch aus, dass man sich, wenn man von sich spricht, die rechte Hand auf das Herz legt. 

Der Karmittwoch ist der mittlere Tag der heiligen Woche, die auch die «stille Woche» genannt wird. Durch die Schicksale verschiedener Menschen aus dem nächsten Umkreis des Jesus Christus wird uns in der Überlieferung gezeigt, wie der goldene Pfad von der Heilung zur Heiligung (Einweihung) auf allen Ebenen des menschlichen Seins begangen werden kann, es jedoch immer darum geht, dass man die Welten in seinem Herzen verbinden kann. Anhand der Schicksale von Maria Magdalena und Judas möchte ich dies näher darstellen, sie nehmen am Abend das Karmittwochs und im weiteren Geschehen der heiligen Tage eine bedeutsame Rolle ein. 

Um Maria Magdalena ranken sich viele Legenden. Wesenhaft an ihr ist, dass sie die Liebe in all ihren Facetten und auf allen Ebenen lebte. So fand jeder bei ihr Wärme, Trost und Erlösung, auch wenn sie dadurch selber den dämonischen Kräften stark ausgesetzt war. Dank ihrer starken Liebeskraft, die stets in ihrem Herzen präsent lebte, erkannte sie Jesus Christus und seine Gegenwart bewirkte, dass sie in ihrer Seele Heilung erfuhr, denn «sie hat viel geliebt, deshalb wird ihr auch viel vergeben werden». 

Ihre Augen wurden sehend und sie hatte den Mut sich auch in ihrer Dunkelheit zu begegnen. So konnte sie sich vollständig annehmen und sich selber vergeben. Dies war die eigentliche Heilung der Maria Magdalena, die nur durch die lebendige Erfahrung bis in die seelischen Untiefen ihres Wesens, zur Selbsterkenntnis und -Vergebung führten. Dadurch wurde sie fähig, den Jesus Christus in ihr Herz zu lassen um in sich, alle Stufen der Liebe sonnenhaft werden zu lassen (Heiligung). Deshalb durfte sie an Karmittwoch das zweite Mal seine Füsse salben und sie war am Ostersonntag dann auch der erste Mensch, der dem auferstandenen Jesus Christus begegnete.

Judas hingegen, der sich zutiefst das offensichtliche Wirken des Messias, des Erlösers erhoffte, war zusehends von Jesus Christus enttäuscht (siehe Geisteskampf von Kardienstag). Seine Enttäuschung wandelte sich in Zorn, als er tagsdarauf durch die heilige Handlung der Maria Magdalena an Christus (Fusssalbung) bemerkte, dass der Weg der Heilung den liebevollen Gang in die eigene Untiefe bedeutete. Seine Sehnsucht und seine oberflächliche Spiritualität führten zu einer immer stärker werdenden Angst vor der eigenen Dunkelheit, zusehends wurde die Kraft Ahrimans stärker in ihm wirksam. Derart getrieben und ausser sich stehend, hat er später den Jesus Christus verraten, denn er hatte keine Herzensverbindung zu sich und schon gar nicht zu Jesus Christus, er spürte die Liebe nicht in sich. 

Doch dies gilt es nicht zu verurteilen, sondern zu verstehen. Wir können erkennen, dass seine innere Verdunkelung durch die Ablehnung des Sonnengeistes, Schicksal bestimmend wird. Die innere Dunkelheit wird allmächtig und führte ihn schlussendlich in den Selbstmord. Dies ist ein grosses Opfer, welches die Seele des Judas auf sich genommen hat, denn nur so konnte sich das Schicksal des Jesus Christus erfüllen. Vordergründig war es ein Fallen, doch aus geistiger Sicht war es ein buchstäblicher Sprung in die Untiefe, der schicksalshaft alles zum Guten wenden kann – selbst eine Begegnungen mit dem Bösen kann zur Überwindung des Bösen in sich und dementsprechend zum zukünftigen Guten in der Welt beitragen.

Auch Maria Magdalena hätte fallen können, doch sie war in der Herzens-Sonnenkraft verankert. Und deshalb ist sie für unser Menschsein heute besonders wichtig: sie lebte und vereinigte in ihrem Herzen die Liebe in all ihren Ausprägungen.

Gründonnerstag – Der Samen der Liebe

Es ist von den Göttern so vorgesehen, dass die Erde zur Sonne wird, dazu benötigen sie allerdings die Menschen, denn sie sind die einzigen Wesen, die Himmel und Erde in sich verbinden. Deshalb hat sich der grosse Sonnengeist Christus in Jesus inkarniert, er ist in einen physischen Leib gezogen, um sich der Erde und den Menschen zu schenken. Durch seine Auferstehung ist der Wendepunkt in der Erden- und Menschheitsgeschichte eingetreten, damit sich die Erde dem Himmel wieder nähern kann.

Den Abend des Gründonnerstags verbrachte Jesus Christus im Kreise seiner Jünger. Er wusste, dass er bald sterben würde, sein Schwellenübergang hatte bereits begonnen. In diesen andächtigen Stunden reichte er den Jüngern in feierlichen Handlungen seine Liebe und seinen Geist dar. Das letzte gemeinsame Abendmahl wurde zum Sinnbild und zur Kraftquelle, die noch heute, sofern sie in Verbindung mit der Herzsonne stattfindet, die wahrhaftige lebenspendende Energie vermittelt. Jesus Christus wusste, dass durch seine Liebe, die zukünftig in die dafür bereiten Menschenherzen fliessen wird, selbst das Blei sonnenhaft golden werden kann. 

Und das fürchten die Kräfte des Bösen, dass in den Menschenherzen der Same der Liebe keimt. Sie wollen, dass sich jeder Mensch mit der Materie derart verbindet, dass der Zugang zur lebenspendenden Geistessonne verloren geht, damit die grosse Transformation verhindert werden kann. 

Ein einsamer, stiller und doch gewaltiger Kampf war es, den Jesus Christus in der Nacht auf den Karfreitag im Garten Gethsemane mit Ahriman ausfocht, denn es sollte durch einen verfrühten Tod des Heilands, das Mysterium von Golgatha verhindert werden.

Grün ist die Farbe der Hoffnung und hellgrün spriesst es zurzeit in der uns umgebenden Natur. Hellgrün «spriesst» es ebenfalls aus dem scheinbar toten Holz in den Untiefen des Seelenleibs, wenn der Egoismus überwunden ist und der Mensch sich selbstlos in den Dienst seiner schicksalsmässigen Aufgabe stellen und allem in Liebe begegnen kann. Blickt man mit geistigen Augen auf das helle Grün, dann erscheint es jedoch golden. 

Karfreitag - das Kreuz des Lebens

«Es ist vollbracht.» Joh. 19,30

Durch die Liebes-Opfer-Tat des Jesus Christus ist das Kreuz nicht mehr ein Kreuz des Todes, sondern ein Kreuz der Auferstehung, des ewigen Lebens. 

Karsamstag – die Zukunft der Menschenherzen 

Welche Botschaft von Karsamstag ist für den heutigen spirituellen Menschen wichtig? 

Für mich ist es die anzustrebende Verbindung von Himmel und Erde in jedem Menschenherzen, denn die Evolution, die Entwicklung der Erde und der Menschheit ist soweit fortgeschritten, dass sich die Energiekörper vom physischen Leib entfernen, sodass sie sich nicht nur lockern, sondern sukzessive von ihm lösen. Zurzeit löst sich die Verbindung zwischen dem physisch-organischen Herzen und seinem feinstofflichen Ätherherz und diese Trennung wird gemäss Rudolf Steiner etwa um das Jahr 2100 abgeschlossen sein (siehe GA 190).

Damit dies für den Menschen zu einem Segen wird, muss sich sein Herz weiterentwickeln, ansonsten verliert er den Bezug zur geistigen Welt und zu seinem eigenen göttlichen Wesen. Ich habe in den letzten Tagen Aspekte der Herztransformation näher beleuchtet wie sie von jedem Menschen, aktiv angestrebt werden muss.

Damit bleibt der aktuell verkörperten Menschheit noch diese eine Inkarnation, wo ihre Herzen, wenn auch bereits gelockert in einer nährenden Verbindung mit dem Geistorgan stehen. Doch bereits jetzt sieht man, wie schwierig es für viele Menschen ist, wahrhaftig mitfühlend zu sein – oder sie wollen nur das ihnen Schöne und Angenehme wahrnehmen, alles andere wird aus dem Herzen verbannt ja, es scheint beinahe so, als ob das Herz die neue Intimzone der Menschheit geworden ist. Zerfällt diese nährende Verbindung, erkalten und erstarren die Herzen. Der Zugang zur geistigen Welt, wie auch zu den nahestehenden lieben Verstorbenen wird kaum mehr möglich sein – zumindest nicht über das Herz oder umgekehrt, es wird nie mehr so einfach sein, den Zugang zur lichtvollen geistigen Welt in sich zu finden.

Gleichzeitig beobachte ich wie sehr die Menschenherzen in die Not geraten, gerade durch die zunehmende Konfrontation mit dem sogenannt Bösen. Die Spaltung der Menschheit ist nicht nur ein äusserer Prozess, sondern v.a. ein innerseelischer. Dadurch ist buchstäblich der seelische/energetische Brustbereich offen zugänglich für jede Art von wesenhafter Energie.

Das Wissen um und die eigene auch meditative Beschäftigung mit dem Ostermysterium ist das Heilmittel, um das eigene Herz derart zu entwickeln, dass es sonnenhaft wird. Denn durch die bewusste Hinwendung zum Christus, beginnt sich ein neues Herzchakra zu entwickeln, welches die Brücke darstellt, die es benötigt, um diese Trennung zu überwinden. Dies ist die wichtigste Transformationsarbeit der jetzigen Zeit! Die Spaltung wird uns bis ans Ende der Erdenentwicklung begleiten (Apokalypse) – ohne dieses neue Herzchakra verliert der Mensch jedoch im irdischen Leben und zunehmend auch im nachtodlichen, den Zugang zu seinem Geist und dann auch zu seiner Seele. Und wie ich dies bereits mehrfach im Rahmen dieser Betrachtungen darlegte, ist dies die Absicht der Widersacherkräfte. Sie wollen, dass der Mensch schlussendlich nur noch dumpf auf einer erdenähnlichen Ebene dahinvegetiert, also ohne eigenen Zugang zur belebenden Sonnenkraft und er dadurch den Anschluss zur aufsteigenden Transformation verliert.

Es ist eine individuelle und stille Entscheidung auf eine Frage, die jedem Menschen in seinem Herzen begegnet.

Ostersonntag

Ich will lieben – so erklingt es aus den sonnenhaft werdenden Menschenherzen. 

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